Artothek Krefeld frischt Bestand auf

Tania Strickrodt zeigt Landschaften mit Motiven der niederländischen Küste: „Terschelling 1-4“ (Ausschnitt) (Foto: GKK)

Die „Rheinische Post“ berichtete am 11. Mai 2023 über die Aufstockung des Bestandes der Krefelder Artothek …

Mit neuen Bildern und auf neue Weise will die Gemeinschaft Krefelder Künstler auf ihr Angebot aufmerksam machen. Dabei spielen neue Bilder eine Rolle, aber auch ein Caravan.

Von Petra Diederichs

Sie hat Krefelds größte und vielseitigste Dauerausstellung, aber noch wissen das nicht genügend Leute. Deshalb geht die Artothek jetzt neue Wege. Sie steigt in einen Caravan. Beim Krefelder Kulturmarkt „Kultur findet Stadt(t)“ am ersten Juni-Wochenende präsentiert sich die Kunstausleihe der GKK (Gemeinschaft Krefelder Künstlerinnen und Künstler) in Zusammenarbeit mit dem Kunsthistoriker Bernhard Jansen in dessen Kunstcaravan auf dem Theaterplatz zum 650. Krefelder Stadtjubiläum.

„Neben etwa 30 Kunstwerken, die man im umgebauten Caravan im Original sehen kann, wird an beiden Tagen über die Artothek informiert – und jeder und jede kann hier bereits Artothek-Mitglied werden, um sich später dann in der St. Anton-Straße mit Kunst für zu Hause einzudecken“, sagt Brigitta Heidtmann.

15 Euro pro Quartal pro Bild kostet es, sich Kunst auf Zeit nach Hause zu holen. Es gibt die Option, noch einmal zu verlängern. Und wer das Leihwerk nicht mehr missen mag, kann es kaufen. „Man kann Kunstwerke ansehen, leihen oder käuflich erwerben, dies allerdings dann bei den Künstlern und Künstlerinnen selber – der Kontakt wird vermittelt“, so Heidtmann.

Die Auswahl ist groß. Und sie wird ständig aufgefrischt durch neue Arbeiten. Etliche neue Werke gibt es seit diesem Jahr wieder: Mit Abbildungen und Informationen sind sie auf der Website zu finden unter „Neues aus der Artothek“:

Neu im Angebot ist zum Beispiel der „Sterntaler-Zyklus von Wolfgang Hahn und Ulrike Lua aus Mönchengladbach. Das erste gemeinsame Projekt des Paares ist eine Kombination von Grafitzeichnung und Aquarellmalerei. Heidtmann berichtet, die Zusammenarbeit sei in Zeiten der Isolierung während der Pandemie entstanden und somit „eine glückliche Wendung unter widrigen Umständen“. Zu sehen sind unregelmäßig über das Blatt verteilte, lakonisch freche Umrisszeichnungen eines Kronkorkens, durch Aquarellfarben „coloriert“.

Inken Horn zeichnet mit schwarzem und blauem Tuschestift auf Papier. Mit minuziösen Strichen entstehen luftige, gewebeartige Strukturen, die sich zu Menschen, Orten, Räumen und Zwischenräumen sortieren. Als Grundlage dienen der Künstlerin collagierte Fotografien. Tania Strickrodt zeigt einige ihrer impulsiv gemalten Landschaften mit Motiven der niederländischen Küste. „Tiefe, Dramatik und Präsenz eines Bildes entstehen durch das Licht. Es gibt kein Licht ohne Dunkelheit, keinen Raum ohne leuchtende Farbe“ , sagt sie.

Christine Prause hat vier neue, farbig-gestische Arbeiten in die Artothek gebracht: „Rot aufsteigend“ ist eine Lithografie auf Kupferdruckkarton. Ilka Habrich zeigt neue Monodrucke der Serie „extract_“, bei der Elemente, kleine Ausschnitte, Strukturen oder auch Inhaltliches aus ihren vorherigen Werkgruppen verarbeitet sind. Adam Michnias Arbeiten sind voller Poesie und Skurrilität und bringen die Artothek-Besucher zum Schmunzeln – oder sie irritieren wie „Bildnis mit Goldstück“, „Stillleben mit Streichholz (ausgebrannt)“ oder „Der lockdownische Komponist“. Auch Will Cassel hat wieder ein Werk neu in der Artothek: „Weißt du wieviel Sternlein stehen…“ ist eine schwarz-weiß- Collage von 1989 im Format 50 x 40 cm.

Infos unter www.gkk-ev.de/neues-aus-der-artothek

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