FAZ-Redakteurin Anna-Lena Niemann hat in der Frankfurter Sonntags-Zeitung am 19. Nov. 2023 zur Aufwertung des Zuhauses durch Kunst recherchiert und geschrieben. Neben Kauf durch Kunstberatende oder Galeristen hat sie auch die Kunstleihe Harburg zum Prinzip des Kunstleihens befragt:
„Wer Kunst ins Heim bringen möchte, kann aufs Kaufen auch ganz verzichten und stattdessen in die nächste Artothek schlendern. Hier werden Werke verliehen. „Die Idee ist die Demokratisierung der Kunst, die allen zugänglich sein sollte“, sagt Heiko Langanke. In seiner Kunstleihe in Hamburg-Harburg bietet Langanke seit Kurzem sogar Videokunst zum Verleih an. Daneben ist alles im 400 Werke umfassenden Angebot, was nicht zu groß, zu schwer oder zu zerbrechlich ist. Und was von lokalen Künstlern gestiftet wurde, die im Gegenzug nicht selten davon profitieren, dass aus Leihern Käufer werden. Im Kauf würden die Arbeiten meist 500 bis 800 Euro kosten. Zu leihen gibt es sie für sechs Euro je Vierteljahr.
Die Kunst wird zum Zentrum des Raums „Ich habe ja keine Ahnung von Kunst, aber . . .“ – das sei einer der häufigsten Sätze, den Langanke hört, wenn die Leute zurückkommen. „Viele Kunden haben eine klare Idee im Kopf, was sie haben wollen. Da soll das Bild zum Beispiel nur zum Rotton des Sofas passen“, erzählt er. Aber wenn sie erst mal damit wohnen, verändere sich ihr Blick. Dann kommt Licht ins Spiel, sie stellen fest, dass den Wänden ein neuer Anstrich guttun würde, dass andere Möbel viel besser zur Kunst passen, dass ein Bild zum unterhaltsamen Gesprächsthema mit Gästen werden kann, dass es jetzt doch mal Zeit für Galerieschienen ist, weil derselbe Nagel nicht für jede Leihe taugt. „So gehen ganz alltäglich echte Kunstdiskussionen los,“ beobachtet Langanke.„