Artothek Heimsheim bei Langer Bibliotheksnacht

Die Stuttgarter Nachrichten kündigen am 07. Apr. 2025 die Teilnahme der Heimsheimer Artothek an der Langen Bibliotheksnacht an.

Bei der Langen Bibliotheksnacht präsentiert das Bücherhaus Neues für Groß und Klein.

Die Artothek zeigt Bilder zum Ausleihen.

Gleich mit mehreren Neuheiten hat die Stadtbibliothek Heimsheim zur Langen Nacht der Bibliotheken aufgewartet. An dem bundesweiten Event nahm die Heimsheimer Einrichtung zum ersten Mal teil. In der im Jahr 1799 erbauten Zehntscheuer, die das historische Marktplatz-Ensemble von Schleglerkasten und Grävenitz’schem Schloss ergänzt, herrschte am Freitagabend lebhaftes Treiben. Vor allem Kinder mit ihren Eltern erkundeten die neuen Angebote.

Die Bibliothek mit dem Motto „Vom Lagerhaus zum Bücherhaus, erlesen und vielseitig“ ist etwas Besonderes. Im Jahr 2023 wurde sie als Bibliothek des Jahres Baden-Württemberg ausgezeichnet. „Die Stadtbibliothek Heimsheim überzeugte die Jury einstimmig mit ihrem innovativen, modernen und zukunftsorientierten Bibliothekskonzept, das besonders das Thema Nachhaltigkeit im Fokus hat“, teilte der Deutsche Bibliotheksverband damals zur Begründung für die Verleihung des mit 10 000 Euro dotierten Preises mit. Einen Teil dieses Geld hat die Einrichtung mit ihrer Leiterin Tina Kühnle-Häcker in zwei neue E-Lastenräder investiert, die an diesem Abend präsentiert wurden und nun ausgeliehen werden können.

Premiere für Lesebär Sami

Ebenfalls seine Premiere hat Sami, der Lesebär. Der kleine kindgerechte Computer ist gerade dabei ist, einem kleinen Mädchen eine Geschichte erzählen. Er liest vor, was auf der jeweiligen Seite des Kinderbuches, mit dem er in Kontakt ist, steht. Die Kinder können mitlesen oder auch nur die Bilder anschauen. Drei der vier Lesebären samt Büchern können mit nach Hause genommen werden. Das gilt auch für das neue „Kekz“ – eine Kombination von Kopfhörern, in die Chips mit Geschichten eingesteckt werden, ebenfalls für Kinder. An Erwachsene richtet sich als eine Art Ruheinsel der neue Audiosessel im obersten Stock der Zehntscheune, der ebenfalls an diesem Abend zum ersten Mal präsentiert wird. Man kann darin Bücher oder Musik hören oder auf dem angeschlossenen Tablet lesen. Dabei ist man von der Außenwelt akustisch weitgehend abgeschirmt.

Ganz offensichtlich lieber analog liest eine Zehnjährige, die sich ihren „Einkaufskorb“ mit zehn Büchern gut gefüllt hat. „Geschichten über Pferde und Mädchen und Tierbücher“, strahlt die Viertklässlerin auf die Frage, was sie denn an diesem Abend mit nach Hause nimmt. Wie lange dieser Vorrat wohl reicht, bis er „aufgebraucht“ ist? Die Mutter schaut auf den Korb und meint schließlich: „Vielleicht so zwei bis drei Wochen“, also etwa bis Ostern.

Kamishibai-Theater begeistert die Kinder

Die Blicke der ganz kleinen Bücherei-Besucher richten sich an diesem Abend auf die bunten Bilder, die die Lesepatin Dorothea Höfler beim Vorlesen von Geschichten gleichzeitig im Kamishibai-Theater zeigt. Dabei werden in einen hölzernen Rahmen bunt bedruckte Seiten geschoben, die den jüngsten Zuhörern den Verlauf der Geschichte auch optisch näherbringen. Diese verfolgen die Handlung mit Staunen, Lachen und Kommentaren. „Diese Art des Vorlesens wird oft in Kindergärten gemacht“, erklärt die Fachangestellte für Medien, Clara-Sophie Unfried. „Die Bücher dazu können bei uns ausgeliehen werden.“

Ausgeliehen werden können auch 28 Bilder überwiegend regionaler Künstler, die dem Kuratorium Schleglerschloss gehören. Sie sind als Artothek in der Bibliothek ausgestellt und noch bis 6. Juni während der Öffnungszeiten zu sehen. Der Vereinsvorsitzende Jürgen Gerhold erklärt, was hinter dieser Artothek steckt: „Wir haben rund 20 Jahre während unserer regelmäßigen Bilderausstellungen erst im Schleglerkasten, dann in der Ludwig-Uhland-Schule 36 Kunstwerke erworben, für die die Besucher per Stimmzettel votiert haben. In den Corona-Jahren waren diese im Archiv eingelagert“, so Jürgen Gerhold.

Bücher, CDs, Filme und Kunst ausleihen

Im Rahmen von „Kultur in der Zehntscheune“ wird der Bestand jetzt erstmals in der Stadtbibliothek präsentiert. Dort können Besucherinnen und Besucher jetzt nicht nur Bücher, CDs, Filme oder in der „LeihBar“ sogar Küchenmaschinen und Hochdruckreiniger ausleihen, sondern auch Bilder mit so unterschiedlichen Motiven wie einem Zitronen-Stillleben, einem Robin Williams-Porträt des inzwischen überregional bekannten Künstlers Carlo Krone aus Renningen oder das Frauenporträt Blue von André Wendland aus Leonberg. „Wir wollen Kunst näher zu den Menschen bringen und durch die Möglichkeit des Ausleihens erschwinglich machen“, erklärt Jürgen Gerhold die Zielsetzung der Artothek. Dabei soll das gesamte Spektrum regionalen Kunstschaffens gezeigt werden.“

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