Stell dir vor, du könntest dir echte Kunstwerke einfach wie ein Buch aus der Bibliothek ausleihen! Genau das ermöglichen Artotheken. Diese besonderen Einrichtungen bieten eine faszinierende Möglichkeit, Kunst in den Alltag zu integrieren und sie einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Der Artothekenverband Deutschland e.V. gibt uns einen Einblick in den Aufbau, die Organisation und die Ziele dieser Institutionen.
Vielfalt ist Trumpf
Artotheken sind unglaublich vielfältig! Es gibt nicht das eine „richtige“ Modell; vielmehr überraschen sie mit einer bunten Palette an Ansätzen. Was sie aber alle vereint, ist das Ziel, Kunst zu vermitteln und Menschen den Zugang zur Kunst zu erleichtern.
Was macht eine Artothek aus?
- Organisation ist alles: Artotheken brauchen geeignete Räumlichkeiten, in denen die Kunst sicher aufbewahrt und präsentiert werden kann. Dazu gehören Ausstellungsflächen, Arbeitsbereiche für die Ausleihe und Büros für die Verwaltung.
- Trägerschaft und Besitz: Artotheken können von ganz unterschiedlichen Träger*innen ins Leben gerufen werden. Oft sind sie Teil von Stadtbüchereien oder Kulturämtern, aber auch Kunstvereine oder Museen können Träger*innen sein. Die Besitzverhältnisse der Kunstwerke können variieren; einige Artotheken bauen eigene Sammlungen auf, andere haben Leihgaben von Künstler*innen und wieder andere verleihen und verkaufen Kunst auch im Auftrag von Künstler*innen.
- Das Herzstück: Das Personal: Engagierte und kompetente Mitarbeiter*innen sind das A und O jeder Artothek. Sie beraten die Besucher*innen, vermitteln zwischen Kunst und Publikum und sorgen für einen reibungslosen Ablauf.
- Formalitäten: Natürlich gibt es auch bei der Kunstausleihe ein paar Regeln. Die Leihbedingungen können sich je nach Artothek unterscheiden, aber in der Regel beinhalten sie Gebühren, Leihfristen und Bestimmungen zum sorgsamen Umgang mit den Werken. Eine Versicherung der Kunstwerke ist ebenfalls wichtig, um im Schadensfall abgesichert zu sein.
- Der Ablauf: Die Ausleihe und Rückgabe der Kunstwerke sollte unkompliziert sein, gleichzeitig aber auch die Verantwortung des Entleihers für die Werke verdeutlichen. Eine sorgfältige Erfassung und Inventarisierung aller Kunstwerke ist unerlässlich. Die meisten Artotheken nutzen heutzutage digitale Technik, um die Sammlung zu verwalten, Ausleihen abzuwickeln und mit ihrem Publikum zu kommunizieren.
Artotheken sind mehr als nur Ausleihen
- Ausstellungsort: Viele Artotheken präsentieren in eigenen Ausstellungen aktuelle Kunst und bieten so vor allem lokalen Künstler*innen eine Plattform.
- Ort der Begegnung: Artotheken sind lebendige Orte, an denen über Kunst gesprochen wird. Sie laden zum Austausch ein, bieten Informationen und schaffen so einen niedrigschwelligen Zugang zur Kunstwelt.
- Sammlung: Artotheken tragen dazu bei, bedeutende Sammlungen zeitgenössischer Kunst aufzubauen und diese der Öffentlichkeit in einer Art „Demokratisierung der Kunst“ zugänglich zu machen.
- Förderer der Kunst: Artotheken unterstützen Künstler*innen, indem sie ihre Werke ankaufen, ausstellen und einem breiten Publikum vorstellen.
Artotheken gestalten das Kulturleben mit
Artotheken bieten ein vielfältiges Begleitprogramm an, das von Künstler*innengesprächen über Seminare bis hin zu Praktika reicht. Sie arbeiten mit Politiker*innen, der Presse und Unternehmen zusammen, um ihre wichtige Rolle in der Gesellschaft zu unterstreichen und noch mehr Menschen für Kunst zu begeistern.
Artotheken sind lebendige Kulturorte, die Kunst zugänglich machen, den Austausch fördern und einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Bildung leisten. Sie sind eine Bereicherung für jede Stadt und Kommune und ein inspirierendes Beispiel dafür, wie Kunst und Menschen zusammenkommen können.