Stade hat nun auch eine Artothek

Wie das Stader Tageblatt am 20. November 2022 schreibt, hat nun auch die Hansestadt Stade eine Artothek eröffnet …

Wem Banksy zu teuer ist, der kann Gemälde in Stade jetzt leihen

Von Fenna Weselmann

In Buxtehude hat die Idee der öffentlichen Kunstleihe schon seit Jahrzehnten Tradition. In der Hansestadt Stade gibt es nun ebenfalls eine öffentliche Artothek. Die schöpft aus einer alten Sammlung.

Wie Bücher in einer Bibliothek können Kunstbegeisterte über die vom Landschaftsverband Stade eingerichtete Artothek originale Gemälde und Grafiken für die eigenen vier Wände ausleihen. Gespeist wird die neue Artothek mit Galerieraum im Johanniskloster von einer Kunstsammlung, die bereits vor rund 100 Jahren ihren Anfang nahm.

Begründet wurde sie von den ehemaligen Bezirksregierungen Stade und Lüneburg. Schon Mitte der 1920er Jahre hatte die Stader Regierung begonnen, Kunstwerke namhafter Worpsweder Künstler wie Otto Modersohn, Walter Bertelsmann oder Fritz Mackensen und ihres Umfeldes anzukaufen. Seit 1978, nachdem die Stader in der Lüneburger Bezirksregierung aufgegangen war, setzte diese die Ankäufe bis zu ihrer Auflösung 2005 fort.

Was die Artothek in Stade bietet

Hinter den Ankäufen stand vor allem der soziale Gedanke der Künstlerförderung. Wegen der Ankäufe durch die Regierung und der exklusiven Standorte der Bilder in den verschiedenen Behörden sprach man bald von den Regierungsbildern. Inzwischen liegt die insgesamt etwa 1400 Werke umfassende Kunstsammlung in der Obhut des Landschaftsverbandes Stade. Rund die Hälfte der Gemälde und Grafiken hängt nach wie vor in den Behördenbüros, die andere lagert im Archiv.

Die ersten gesammelten Werke berühmter Künstler aus der Zeit der klassischen Moderne werden heute ausschließlich museal genutzt, hängen als Dauerleihgaben in Worpswede. Der Rest dieser gesammelten Regierungsbilder war der Öffentlichkeit bisher kaum zugänglich. Das soll die Artothek nun ändern.

Dr. Heike Schlichting hat das Projekt beim Landschaftsverband auf den Weg gebracht. Dafür hat sie sich auch Tipps aus Buxtehude geholt, wo es bereits seit 1984 eine Artothek gibt. „Diese Sammlung ist ein Querschnitt regionaler Kunstgeschichte, und diese Werke verdienen es, auf verschiedene Art und Weise zugänglich zu sein“, sagt die Kulturwissenschaftlerin. Das habe die Ausstellung zum 50-jährigen Bestehen des Landschaftsverbands aus dieser Kunstsammlung gezeigt, die damals großen Zuspruch bekam.

Gemälde von Künstlern aus der Region

Aus dem Bestand der Kunstsammlung, zu der Werke von bekannten Künstlern aus der Region wie Gerhard Quade, Richard Eggers, Christa Donatius und Monica Linnert zählen, hat Heike Schlichting zunächst eine Auswahl von 180 Bildern für die private Ausleihe ausgesucht. Zur Verfügung steht eine große künstlerische Bandbreite – von figürlichen und naturalistischen Darstellungen bis hin zu abstrakten und expressiven Kompositionen, Surrealismus und Farbfeldmalerei.

Artothek-Nutzer können nach persönlichem Geschmack aus der Fülle der Stile ein oder mehrere Bilder gegen eine kleine Gebühr für mehrere Monate ausleihen und das Zuhause mit immer wieder anderen Originalkunstwerken schmücken.

Wie die Kunstleihe in der Artothek funkioniert

Auf der Webseite des Landschaftsverbandes gibt es einen Online-Katalog, in dem alle Bilder mit Foto, Angaben zur Größe, Technik und Datierung sowie einem kurzen Künstlerporträt präsentiert sind.

Bestellungen sind per E-Mail an schlichting@landschaftsverband-stade.de und unter 04141/ 410512 (donnerstags zwischen 11 und 16 Uhr) möglich. Zu diesem Termin können die bestellten Bilder beim Landschaftsverband im Johanniskloster abgeholt werden. Im Rahmen von Kunstprojekten werden Bilder auch an Schulklassen ausgeliehen.

Die Ausleihe kostet samt Versicherung pro Bild für zwei Monate 8 Euro und für maximal ein halbes Jahr 24 Euro.“

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