Kunst ausleihen und Werke bewundern

Kulturamtsleiterin Kerstin Simon freut sich, dass das Angebot der Artothek in Waldshut gut angenommen wird. | Bild: Cosima Füchsel

So funktioniert die Artothek Waldshut …

Der Südkurier berichtet am 15. Aug. 2023 über die Artothek Waldshut-Tiengen:

„40 Personen leihen sich seit April 2022 ein Kunstwerk aus. Die Stadt Waldshut-Tiengen besitzt etwa 350 Kunstwerke, die regelmäßig in Ausstellungen präsentiert werden. Kulturamtsleiterin Kerstin Simon öffnet die Türen.

Das Angebot der Artothek Waldshut wird gut genutzt. „Wir haben zu jeder Ausstellung eine Vernissage“, sagt Kulturamtsleiterin Kerstin Simon. Dazu kommen meist 60 Gäste. „Im Gespräch mit den Gästen erfahren wir Dinge über die Sammlung, die wir vorher nicht wussten“, sagt sie im Bezug auf ältere Kunstwerke.

Hauptsächlich stammen die Ausstellungsstücke aber aus den 1960er-Jahren bis zur Gegenwart. Sie sind Teil der städtischen Kunstsammlung, Geschenke oder Nachlässe. „In den 1990ern ging es los mit den gezielten Ankäufen“, erklärt Simon und ergänzt: „Wir bilden die Künstler aus der Region ab.“

Simone Kerstin zeigt ihr Lieblingsbild „Purple Dive“ von Ralph Schulz (Acrylgemälde auf Metall, 50x100cm) aus der aktuellen ...
Simone Kerstin zeigt ihr Lieblingsbild „Purple Dive“ von Ralph Schulz (Acrylgemälde auf Metall, 50x100cm) aus der aktuellen Ausstellung. | Bild: Cosima Füchsel

Nun verfügt das Kulturamt der Stadt Waldshut-Tiengen über ungefähr 350 Arbeiten. Wenn die Arbeiten gerade nicht in einer Ausstellung präsentiert werden, befinden sich diese größtenteils in den Räumen der Stadtverwaltung. Ein kleinerer Teil wird auch im Keller der Artothek aufbewahrt.

Kerstin Simon ermöglicht einen Blick in den Keller der Artothek.
Kerstin Simon ermöglicht einen Blick in den Keller der Artothek. | Bild: Cosima Füchsel

Alle vier Wochen wechselt die Ausstellung, die von Kerstin Simon und Michael Rudigier organisiert wird.

Noch hängen Gemälde der Sommerausstellung im ‚Körperlichkeiten‘ von Ralph Schulz aus Waldshut an den Wänden. „Jetzt geht es dann weiter mit Portraits im weitesten Sinne“, kündigt Simon zum Ende der Sommerpause an.

Ausnahmsweise findet eine Einzelausstellung in der Artothek statt. Ralph Schulz stellt die Serie „Körperlichkeiten“ aus.
Ausnahmsweise findet eine Einzelausstellung in der Artothek statt. Ralph Schulz stellt die Serie „Körperlichkeiten“ aus. | Bild: Cosima Füchsel

An regulären Ausstellungstagen können Malereien oder Verkörperungen in der Artothek betrachtet werden. In der Regel kommen zwei bis 15 Besucher. Meistens handelt es sich um ältere Leute mit einem minimal größeren Frauenanteil. Jedoch kämen jetzt auch immer mehr Schulen auf sie zu.

Wissenswertes über die Artothek Waldshut – Die Stadt verleiht auch ihre Bilder

Außerdem können Interessierte Kunstwerke ausleihen. Sie suchen sich aus einem Katalog ein Leihstück aus. Bisher gab es diesen nur analog, allerdings ist eine digitale Version in Arbeit.

Aus dem Katalog können sich interessierte Leiher Arbeiten aussuchen, die ihnen gefallen.
Aus dem Katalog können sich interessierte Leiher Arbeiten aussuchen, die ihnen gefallen. | Bild: Cosima Füchsel

Seit der Eröffnung haben 40 Personen ein, aber auch zwei bis drei Kunstwerke für ein halbes oder ganzes Jahr ausgeliehen. Besonders beliebt ist, laut Simon, „ein sehr rotes Bild von Thomas Wechlin“. Es wurde an der Eröffnungsausstellung zum ersten Mal verliehen und gleich für zwei weitere Kunden reserviert. Zudem ist der Verleih sämtlicher Arbeiten von Josef Briechle erfolgreich.

Kerstin Simon ermöglicht einen Blick in den Keller der Artothek. Hier lagert ein Teil der städtischen Kunstsammlung.
Kerstin Simon ermöglicht einen Blick in den Keller der Artothek. Hier lagert ein Teil der städtischen Kunstsammlung. | Bild: Cosima Füchsel

Auch Simone Tröndle aus Waldshut nutzt das Angebot der Artothek. Sie hat sich das Acrylgemälde „Cairo II“ von Hinrich Zürn ausgeliehen. Das Bild sei sehr abstrakt und dessen Blauton passe gut zu der Fliesenfarbe ihres neuen Bades.

Das Leihen der Gemälde kostet 26 Euro für ein halbes Jahr. Je ausgeliehene Woche zahlt eine Privatperson einen Euro inklusive Mehrwertsteuer. „Es ist eine tolle Idee vom Kulturamt“, gibt Tröndle zu. Sie habe es jetzt noch bis Februar 2024 verlängert. „Es gefällt mir so gut, dass ich es auch kaufen würde“, sagt Simone Tröndle.

Dazu sagt Kulturamtsleiterin Kerstin Simon: „Im Moment verkaufen wir noch nicht, aber wir stellen gerne den Kontakt zum Künstler her.“

Simon berichtet über andere Leiher: „Leute geben die Arbeiten teilweise frühzeitig zurück, weil sie mit der melancholischen Stimmung nicht klarkommen.“

Grundsätzlich sei die Resonanz aber gut und es seien auch noch keine Werke mit Schäden zurück gegeben worden. Die Kulturamtsleiterin verspricht interessierten Leihern: „Das Bild und du werdet euch verstehen.“ Simons Antrieb: „Die Nutzer werden sich in Zukunft ganz anders mit Originalkunst befassen.“

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