Zuwachs für die Artothek Siegburg

v.l.: Reni Scholz und Herbert Döring-Spengler mit ihrem Werk „D42“. (Foto: Stadtmuseum Siegburg)

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Licht am Ende des Tunnels

Siegburg. Wir reisen zurück ins Jahr 2020. Corona legt Deutschland lahm, mit leichten Lockerungen endet der erste Lockdown nach sieben Wochen Anfang Mai. Um mit anderen Künstlern in Kontakt zu bleiben und die Isolation erträglich zu machen, ist Reni Scholz mit dem Projekt „response-art“ auf der Suche nach neuen Kommunikationswegen. Auf ihren Ruf, auf Reliefprägedrucken eigene kreative Spuren zu hinterlassen, folgen vielfältigste Antworten. 66 internationale Künstlerinnen und Künstler beteiligen sich an der Aktion, lassen 100 individuelle Arbeiten entstehen. Die Kollaborationen repräsentieren den konstruktiven Dialog der Beteiligten und damit die Überwindung von Vereinzelung, daraus resultierenden Zusammenhalt und Resilienz durch künstlerisches Schaffen – als Licht am Ende des Tunnels. 

In ihrer künstlerischen Arbeit beschäftigt sich die Kölnerin Reni Scholz mit der psychologischen Vielschichtigkeit und der Bedeutung von Zeit. Alltagsgegenstände – hier Deckel von Einmachgläsern – drückt sie in weichen Ton, verwendet die daraus gebrannten Keramikplatten als Buchdruckpresse und stellt die gewonnenen dreidimensionalen Pergamente ihren Kontakten zur Verfügung. Heute und morgen stellen wir Ihnen zwei der entstandenen Stücke vor, die in nächster Zeit von Bedeutung für Siegburgerinnen und Siegburger werden könnten:

Reni Scholz trifft Herbert Döring-Spengler: Auf einer Reise nach Stockholm fing der Kölner Fotograf Herbert Döring-Spengler vor zwei Jahren urbane Motive als Doppelbelichtungen ein. Ursprünglich war gedacht, seine Fotografien auf der Vorderseite des Papiers – also über die durch Einmachdeckel nach außen gestülpten Verformungen – zu legen. Getreu dem Motto seines gleichnamigen Buchs „Egal wie du es siehst, ich sehe es anders“, entschied er sich jedoch dazu, die andere Seite zu bespielen und die entstandenen Einkerbungen als Rahmen seiner Bildausschnitte zu nutzen. 

Mit Kunst leben, erschwinglich für jeden: Seit 2016 bietet das Stadtmuseum in Kooperation mit der Stadtbibliothek mit der Artothek die Möglichkeit, Werke aktueller Kunst für einen längeren Zeitraum mit nach Hause oder ins Büro zu nehmen und dort, in vertrauter Umgebung, auf sich wirken zu lassen, sich damit auseinanderzusetzen und immer wieder in den Genuss neuer Kunstwerke zu kommen. Die Bilder, mittlerweile hat sich der Bestand auf 85 Werke erweitert, sind im Übergang vom Museum zu Bücherei sowie im Literaturcafé zu sehen, können mit Bibliothekausweis gegen eine geringe Gebühr für einen Zeitraum von drei Monaten ausgeliehen werden. Ab sofort zählt dazu auch die Arbeit von Scholz und Döring-Spengler.“

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