Was wir machen.


Artotheken sind Einrichtungen verschiedener Träger - öffentlicher Bibliotheken, Kulturämter, Museen, Kunstvereine u.ä. - die originale Werke aktueller Kunst kostenlos oder gegen geringe Gebühr, befristet häufig auf zwei bis vier Monate, entleihen. Sie geben damit ihren Kunden die Möglichkeit, sich zu Hause in Ruhe mit Kunst auseinanderzusetzen. In diesem Zeitraum wird das Bild nicht nur vom Entleiher selbst sondern von den Familienangehörigen und Besuchern sozusagen mitbenutzt, erreicht also in der Regel ein viel größeres Publikum als das entliehene Buch.

In Museum und Galerie können wir Bilder bestenfalls 'anlesen'. Was würden wir von jemandem halten, der in einer Bücherei in einer Stunde 50 Bücher 'anläse'? Auch ein Werk der bildenden Kunst erschließt sich dem Betrachter nur über einen längeren Zeitraum. Das auch denjenigen zu ermöglichen, die sich teure Originale nicht leisten können, ist eine wesentliche Aufgabe der Artotheken.

Falls jemand ein Bild erwerben möchte, so ist dies oft durch Vermittlung möglich, es wird jedoch nicht erwartet. Durch diesen unverbindlichen Charakter der Ausleihe wird Schwellenangst abgebaut, werden auch Menschen angesprochen, die nicht ohne weiteres in eine Galerie gehen würden. Neben dem Wunsch, "der Kunst ein neues Publikum zu gewinnen", hatten sich die Artotheken von Anfang an zum Ziel gesetzt, Kunst und Künstler zu fördern.